Am zweiten Juni hatten wir ein ansehnliches Hochwasser, das am Nachmittag schon am Absinken war. Als ich die Bilder vom Stocherkahn gemacht habe war der Pegel am Anleger schon ca. einen Meter niedriger als während des Höchststands am frühen Morgen.
Unser Kahn hat es sich auf einem anderen Kahn gemütlich gemacht und ist wohlauf. Anderen Kähnen ist es nicht so gut ergangen.
Dass unser Kahn in eine so gute Position geraten ist, ist ausschließlich Franks Verdienst, der mehrfach am Wochenende im Regen zum Anleger gestiefelt ist und den Kahn immer wieder aus seiner Verklemmung befreit und ausgeschöpft hat.
Nur so konnte Frank jetzt am Montagabend – während alle anderen ihre voll gelaufenen und verschlammten Kähne geborgen haben – unseren Kahn entspannt ans obere Ende des Anlegers stochern.
Zurück zur Situation am Sonntagnachmittag:
Das Stadtwehr war weit geöffnet – das Wasser rauschte mit Getöse einige Meter abwärts und erzeugte einen Rücklauf, in dem selbst ein Dampfer hängen geblieben wäre. Große Äste und ganze Baumstämme routierten darin.
Weiter oben am „Bügeleisen“ (der Neckarinselspitze) war „Land unter“. Bis zur Eisenbahnbrücke stand die braune Brühe auf der Insel. Rechts und links davon wälzte sie weiter Neckarabwärts. An eine gemütliche Neckarinselrunde war nicht zu denken.
Unser übliches Übungskehrwasser am Kraftwerkkanal war völlig abgesoffen. Von dem Gefahrenschild rechts des Kanals war nur noch ein halbes „Achtung“ zu erkennen. Auch das wurde immer wieder überspült. Die Schilder der Angler, die das Befahren zwischen Mai und Juni untersagen, sind beide abgeknickt.
Die raue Rampe unterhalb des Hirschauer Wehrs lief glatt ab und bildete unterhalb Sambesi-artige unregelmäßige Wellen. Ein gigantisch großer Berg von Unrat hat sich im Kehrwasser gebildet. Bei Normalwasserstand wird er sich zu mehreren Metern Höhe auftürmen.
Das Hirschauer Wehr bildete da, wo das Kastenwehr zu Ende geht, eine zweite Walze mit beachtlichen Ausmaßen. Die Wasserfläche oberhalb des Wehrs fließt zwar erheblich schneller als sonst ist aber auf dem gleichen Niveau wie üblich.
Die Steinlach ist ebenfalls enorm hoch (obwohl sie offenbar in der Nacht noch fast zwei Meter höher war, was am glatt gebügelten Gras am Ufer zu erkennen ist).