Der „Obere Neckar“ wird von den Paddelfreunden noch am häufigsten befahren da er einige spritzige Wanderstrecken bietet, die fast ganzjährig befahren werden können.
Der Abschnitt ab Rottweil ist pegelabhängig. Ab einem Wasserstand von ca. 100 cm kann er in einigermaßen wendigen Booten gut befahren werden, besser noch sind 115 cm. Einsetzen sollte man unbedingt weit unterhalb Rottweils (unter der Brücke der B-27) weil sich im Ort und unterhalb davon mehrere Wehre befinden die quasi nicht umtragen werden können.
Für eine Tagestour bietet sich der Abschnitt bis Epfendorf an. Es gibt mehrere Berichte von solchen Befahrungen: 2008, 2011, 2013 und 2015). Für die anschließende Strecke zwischen Epfendorf bis Sulz empfiehlt es sich sehr auf einen befriedigenden Wasserstand zu achten. Die Strecke ist bei Mittelwasser ein wenig hakelig aber durchaus lohnend (Bericht 2011).
Häufig beginnen Befahrungen des Oberen Neckars in Sulz. Die Strecke von Sulz bis Horb ist ganzjährig paddelbar. Gewöhnlich wird der Abschnitt zwischen Sulz und Horb als Tagestour gewählt. Dort bietet der Neckar immer wieder kleine harmlose Schwälle, die mit Tourenbooten befahren werden können. Es gibt ein Wehr in Fischingen das ohne Probleme überwunden werden kann (Bericht einer Fahrt im Juni 2011 und einer im Mai 2013 mit „Boof–Bildern„). Unterhalb von Dettingen befinden sich zwei in der Regel befahrbare ‚lebensgefährliche‘ Sohlschwellen – im Zweifelsfall sollten die gründlich besichtigt werden.
Wer ausdauernd ist kann den Abschnitt zwischen Sulz und Sulzau an einem Tag bewältigen aber das erfordert tatsächlich einiges Durchhaltevermögen (Bericht aus dem Jahr 2007).
In Horb gab es bislang zwei Wehre, von denen eines im Jahr 2010 abgebaut wurde – dafür wurden dort eine Menge Buhnen eingebaut, die bei etwas höherem Wasserstand ideale Bedingungen für Kehrwassertraining bieten. Der Abschnitt unterhalb Horbs (bis Bieringen oder bis Sulzau) ist immer eine Paddeltour wert. Es handelt sich um eine Wanderstrecke mit ein/zwei spritzigen Stellen und einigen Wehren, die nicht immer leicht zu umtragenden sind. Insbesondere die Umtragung am Wehr bei Eyach wird rechtsseitig von einem Wiesenbesitzer widerrechtlich (§22 WG-Ba.-Wü.) durch Stacheldraht behindert. Links müssen die Boote zwischen Fischtreppe, Wehrkanal und Fluss über einen hohen Betonsockel etwas mühsam und bei Hochwasser durchaus riskant aus dem Wasser gehoben werden.
Besondes spannend ist das eingefallene Naturwehr unterhalb der Weitenburg bei Sulzau. Der Neckar macht an der Stelle einen Rechtsknick und die Passage unterhalb des Wehrs entwickelt einige Wellen und Turbulenzen, in denen sich nett spielen lässt. Der sommerliche Bootsverleihumtrieb sorgt an dieser Stelle für eine Häufung unterhaltsamer, nicht immer ungefährlicher Kenterungen.
Der Neckar zwischen Bieringen und Rottenburg wird von uns eher selten befahren. Er ist dennoch landschaftlich reizvoll, bildet aber eine reine Wanderstrecke (das Wehr in Bad Niedernau kann unschwer umtragen werden). In Rottenburg gibt es zwei Wehre von denen das obere – Dank der Bemühungen des Kanuverbands – mit einer Umtragetreppe versehen wurde. Das untere Wehr in Rottenburg ist für Paddler eine Zumutung.
Das gleiche gilt für die nachfolgenden Wehre zwischen Rottenburg und Tübingen. Dieser Abschnitt wird schon deshalb so selten gepaddelt weil die Umtragung der Wehre (Rottenburg, Kiebingen und Hirschau) außerordentlich mühsam ist. Gelegentlich kommen dort welche von uns auf Zweitagestouren ab Fischingen/Sulz durch (2010, 2012, 2014) und immer wieder übertragen wir die rauen Rampen oberhalb des Bootshauses und überwinden das Hirschauer Wehr um auf dem seenartigen Abschnitt zwischen den beiden Wehren zu paddeln (Berichte 2007, 2010).