Die Steinlach

Der Pegel der Steinlach sollte über 65cm liegen. Die meiste Zeit des Jahres plätschert sie mit deutlich niedrigerem Pegel durch das Steinlachtal. An den wenigen Tagen, an denen sie aufgrund von starken Regenfällen oder Schneeschmelze einen höheren Pegel hat bietet sie Wildwasser II bis III in unmittelbarer Nähe Tübingens.

Gewöhnlich setzen wir am Parkplatz des Nehrener Sportplatzes ein. Dicht darüber liegt mindestens ein hoher Absturz mit garstigem Rücklauf. Auf dem darunter liegenden Abschnitt war in den letzten Jahren immer mit Baumhindernissen zu rechnen. Man sollte vorsichtig und in kleinen Gruppen paddeln weil die Kehrwasser spärlich und klein sind.

Die Steinlach bildet immer wieder kleine raue Schwallpassagen. Kurz vor Dusslingen befindet sich ein längerer steiler Schwall, der eine Rechtskurve beinhaltet. Dieser Schwall sollte vor jeder Fahrt besichtigt werden weil sich in oder unter ihm Baumhindernisse im Wasser befinden können. Er kann rechts über ein Industriegelände umtragen werden.

In Dusslingen befindet sich eine größere Stufe, die gern und häufig befahren wird. Sie kann von einer Brücke aus gut eingesehen werden. Sie hat einen recht starken Rücklauf und es sollte stets jemand mit Wurfsack bereit stehen um eventuelle Schwimmer heraus zu ziehen. Nur bei richtig viel Hochwasser darf die Stufe rechts (in Fließrichtung) befahren werden. Dort befindet sich unterhalb ein gemauerter Absatz, der – bei mittlerem Pegel – eine unsanfte Kenterung in den Rücklauf verursacht.

Wenn man die Stufe nicht paddeln will kann man frühzeitig links bei einem privaten Innenhof aussteigen und rechtsseitig des Flusses über einen Fußweg etwa 400 Meter umtragen. Es kommt links ein zweiter Ausstieg 150 Meter vor der Stufe aber der hat nur ein minimal kleines Kehrwasser.

Die Steinlach ist in Dusslingen von Mauern eingefasst und hat quasi keine Kehrwässer zu bieten. Es handelt sich gewissermaßen um eine Zwangspassage, die man sich vorher gut ansehen sollte. Das ist auch gut möglich.

Im weiteren Verlauf am Ortsende von Dusslingen finden sich wieder kleine Stüfchen und Schwälle und dann kommen nach einigen Kurven und Mäandern jede Menge Surfwellen in denen ausgiebig gespielt werden kann. Anschließend kommt man in ein Wäldchen, in dem die Steinlach einen scharfen links/rechts-Knick auf eine Prallwand zu macht. In dieser engen Kurve sammelt sich an einem (noch) mitten im Flusslauf stehenden Baum häufig Holz an.

Die Steinlach fließt nun dicht am Hang entlang Richtung Tübingen, ist zunehmend kanalisiert und enthält jede Menge kleine Stufen, die aufgrund fehlender Kehrwasser eher kein Surf-Potential haben. Wer boofen üben will hat hier Gelegenheit dazu.

In Sichtweite Tübingens kam am Ortsanfang (beim Pegel Tübingen) ein Kastenwehr, das unbedingt umtragen werden musste. Der Rücklauf war beträchtlich, es gab keine Möglichkeit seitlich heraus zu kommen. Wenn man noch im Wehrbecken wieder einsetzte konnte man den nachfolgenden Absturz hinunter paddeln. Der war jedoch in den vergangenen Jahren immer mehr ausgehöhlt worden.

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Seit Herbst 2016 finden Bauarbeiten statt, um an dieser Stelle eine raue Rampe anzulegen, die das Wehr gänzlich ersetzt. Künftig wird an dieser Stelle bei Hochwasser hoffentlich eine reizvolle Abfahrt möglich sein.

Die restliche Strecke in Tübingen ist unspektakulär. Es ist jedoch nett durch die Südstadt an Derendingen entlang zu paddeln. Schließlich kann man am Finanzamt aussetzen, wo es sich anbietet die Rückholautos zu parken.

Es gibt paar Berichte zu den seltenen Steinlachfahrten: März 2009, Mai 2010, Juni 2010, Dezember 2012, April 2013, Dezember 2013, …