Der Neckar unterhalb von Tübingen

In Plochingen wird der Neckar zur Bundeswasserstraße. Ab dort eignet er sich nur noch bedingt für Paddelunternehmungen. Aber die Abschnitte zwischen Tübingen und Plochingen bieten immer noch unterhaltsamen Paddelspaß und Wanderpotential.

1. Von Tübingen bis Oferdingen
Häufig werden Fahrten auf dem Neckar unternommen, die beim Bootshaus beginnen und in Kirchentellinsfurt oder Oferdingen enden. Solche Fahrten lohnen sich eigentlich nur bei Hochwasser weil auf dem Abschnitt drei Wehre liegen. An zwei von ihnen werden große Wassermengen abgeleitet. Diese beide Wehre sind auch besonders schlecht zu umtragen und das Wiedereinsetzen der Boote unterhalb der Wehre beinhaltet ein erhebliches Risikopotential.

Ist das Tübinger Stadtwehr erreicht müssen die Boote rechtsseitig aus dem Wasser geholt und nach 50 Metern über eine lange, steile und glatte Böschung wieder in das Becken unterhalb des Wehrs eingesetzt werden. Der Abschnitt bis zur Mündung des Kraftwerkkanals kann bei Niedrigwasser getreidelt werden. Bei Hochwasser muss vermieden werden, dass man in den Rücklauf des Wehrs gezogen wird.

Nach dem Stadtwehr folgt ein kurzer spritziger Abschnitt mit einigen kleinen Wellen bis man zu den Anlegern der Tübinger Ruderer kommt (ein idealer erster Pausenplatz). Ab da ist der Neckar ruhig aufgestaut bis zum Wehr zwischen Tübingen und K-furt. Vor diesem Wehr ist rechts eine vorbildliche Treppe zum Aussetzen der Boote. Der Wiedereinstieg unterhalb des Wehrs gestaltet sich erheblich unkomfortabler. Dafür ist die nachfolgende Strecke – wenn genug Restwasser fließt – der spritzigste Abschnitt auf dieser Strecke. Bis unter die Brücke der B-27 beschreibt der Neckar eine leicht abschüssige Rechtskurve und unter der Brücke steht bei günstigem Pegel eine kleine Surfwelle, die auch Tourencanadier hält.

Von da aus fließt der Neckar ruhig. Einzig die Einmündung des Kraftwerkkanals vor K-furt kann noch zu Turbulenzen führen. Nach K-furt fließt der Neckar zwischen den Baggerseen und einem bewaldeten Hang sehr ruhig dahin. Anschließend folgt das hässlichste Wehrbauwerk weit und breit, das links über die Wiese umtragen wird. Der Wiedereinstieg hinter dem Wehr ist vergleichsweise unspektakulär. Dafür plätschert der nachfolgende Abschnitt noch einmal ein wenig bis der Neckar im Bereich der Einmündung des Kraftwerkkanals (von rechts) wieder ruhig dahin fließt.

Das tut er bis nach Oferdingen wo die Boote gewöhnlich rechts beim Kanu Witt über den Steg aus dem Wasser gehoben werden.

Auf diesem Abschnitt sind bei schönem Wetter gewöhnlich die Kunden vom KanuWitt mit ihren Leihbooten unterwegs. Das ist ein buntes Treiben, das durchaus Unterhaltungswert hat.

 

2. Von Oferdingen nach Mittelstadt
Die Einsatzstelle zu diesem kurzen Neckarabschnitt befindet sich linksufrig unterhalb der Brücke nach Oferdingen in Sichtweite zum Generatorhaus des Wehrs in Oferdingen.

Der Neckar zwischen Oferdingen und Mittelstadt wird aufgrund seiner anfänglichen leichten Wildwassercharakteristik und seiner Nähe zu Tübingen recht häufig besucht. Das „Wildwasser“ beschränkt sich auf drei oder vier rechtsufrige Kehrwasser auf den ersten 150 Metern, die so gelegen sind, dass man sich an ihnen leicht mal eine Stunde aufhalten kann. Man kann nämlich immer wieder im seichten Wasser des  gegenüber liegenden Ufers stromauf paddeln und die Kehrwasser erneut anfahren. – Eine ideale Übungsstelle für Anfänger.

 

 

 

 

Im weiteren Verlauf stößt man in einer Linkskurve des Flusses auf den „liegenden Gaul“, einen durchaus imposanten Felsen der leicht rechtsseitig im Fluss liegt und für weitere harmlosere Kehrwasserübungen gut ist. Ihm gegenüber liegt am linken Ufer eine Kiesbank, die im Sommer als Badestelle genutzt wird.

Ab hier ist der Neckar nur bis Mittelstadt nur noch ein ruhiger breiter Wanderfluss. Kurz vor Mittelstadt liegt rechts eine weitere Kiesbank, die regelmäßig als Badestelle genutzt wird. Der Fluss macht an dieser Stelle einen Rechtsknick.

In Mittelstadt befindet sich links vom Wehr eine Vereinsgaststätte und rechts hinter dem Wehr ein Biergarten. Je nach Witterungsbedingungen besuchen wir fast regelmäßig bei Abschluss dieser kurzen Strecke eins der beiden Lokale. Rückholautos kann man gut bei der Vereinsgaststätte auf dem Parkplatz abstellen.

 

3. Neckartenzlingen, -tailfingen, -hausen, Nürtingen,…
zu plündernde Berichte: April 2007 (Oferdingen – Neckarhausen) –  da ist doch dieser umstrittene Abschnitt, der eigentlich gesperrt ist, was aber keiner weiß…

 

4. Von Wendlingen bis Plochingen
Der Abschnitt zwischen Wendlingen und Plochingen wird viel zu selten befahren – er benötigt ein wenig mehr Wasser als üblich damit sich hinter den vielen Buhnen vernünftige Kehrwässer bilden können. Hat er richtig viel Wasser treffen sich an der Neckarwelle in Wendlingen die Kajak-Freestylepaddler.

Die Einsatzstelle in Wendlingen befindet sich direkt hinter dem Wehr rechts und erfordert etwas alpinistisches Geschick. Dafür ist der nachfolgende Abschnitt – bei genug Wasser – besonders lohnend, da auf ihm lauter kleine Stufen und der eine oder andere Schwall mit Kehrwassern und Surfwellen liegen.

 

 

 

 

Die spektakulärste Surfwelle bildet die Neckarwelle in Wendlingen, die den Freestylern bei richtig hohem Wasserstand besonders viel Spaß bereitet.

Aber auch bei niedrigerem Wasserstand (nur nicht bei Niedrigwasser) ist der Abschnitt eine Paddeltour wert. Alle Stufen und Schwälle können geradeaus hinunter gefahren werden. Sie bieten aber auch die Möglichkeit unterwegs oder unten am Rand in die Kehrwasser einzuscheren und einzelne kleine Surfwellen anzusteuern.

Kurz nach Wendlingen mündet die Kirchheimer Lauter in den Neckar.

Später schließt sich ein ruhiger fließender Abschnitt an, der von großen Buhnen durchsetzt ist, hinter denen sich – bei höherem Wasserstand – große Kehrwasser bilden, die in der Lage sind mehrere große Boote aufzunehmen.

Zuletzt sind wir dem Abschnitt im November 2013, davor im Juni 2011 gepaddelt.

In Plochingen beginnt die Bundeswasserstraße. Ab hier verkehren Fracht- und Passagierschiffe auf dem Neckar. Unterhalb von Plochingen kommt die erste von zahlreichen Schleusen, die die Schifffahrt auf dem Neckar ermöglichen. Wer von hier aus weiter paddeln will muss sein Boot an die Anforderungen der Bundeswasserstraßen anpassen (Beschriftung und Beleuchtung…) und ist gezwungen die Scheusen zu umtragen.

Weiter neckarabwärts kann die Befahrung der Esslinger Kanäle empfohlen werden: Eine Rundfahrt durch die Kanäle und über den Neckarabschnitt bei Esslingen (inklusive Schleusenumtragung) haben wir im April 2011 unternommen.