Die Nagold

Die Nagold ab Ernstmühl

Gewöhnlich paddeln wir die Nagold ab Ernstmühl. Dort liegt das erste Wehr unterhalb von Calw. Die Anfahrt aus Tübingen dauert ca. 45 Minuten. Gelegentlich begegnen uns an dieser Stelle Paddler, die von weiter oben kommen. Den oberen Abschnitt müssen wir deshalb noch erkunden. Der Pegel in Calw sollte nicht niedriger als 75 cm sein. Steigt er über 100cm werden viele Kehrwasser und Wellen glatt gespült.

Die Einsatzstelle in Ernstmühl liegt unter einer Brücke unterhalb der Einmündung des Mühlkanals. Die Nagold fließt dort bald in ein enger werdendes bewaldetes Tal und weißt den einen oder andern kleinen Schwall und mancherlei Kehrwasser auf.

Der Verlauf der Nagold ist nicht besonders kurvenreich, es gibt keine Engstellen, sie kann also auch in größeren Tourenbooten befahren werden und das Risiko plötzlich auftauchender Hindernisse (Bäume…) ist gering.

Kurz vor Bad Liebenzell befinden sich eine Reihe mittelgroßer Stufen in der Nagold. Vormals waren dort offenbar kleine Wehranlagen, die vor einigen Jahren zu Naturschwällen zurück gebaut wurden. Unter diesen Schwällen finden sich teils größere Wellen, auf denen gesurft werden kann. Die Schwälle selbst bieten zum Teil kleine Kehrwasser in ihrem Verlauf, auf alle Fälle sind größere Kehrwasser am unteren Ende zu finden. Anfänger können diese Schwälle mittig geradeaus hinunter sausen ohne sich einem nennenswerten Risiko auszusetzen.

In Bad Liebenzell liegen entlang des Kurparks einige Felshindernisse im Wasser, die jedoch paddeltechnisch keine Herausforderungen beinhalten. Ein beliebter Platz für die Vesperpause ist der Pavillon im Kurpark.
Unterhalb Bad-Liebenzells folgt ein eher glatt fließender Flussabschnitt bis zum ehemaligen Wehr im Monbachtaltal. Dort gibt es eine Flößergasse, durch die das Wehr durchfahren werden kann.

Gewöhnlich beenden wir die Fahrt in Monbachtal, wo sich direkt am Fluss ein geräumiger Parkplatz befindet (mehrfach schon sind wir mit dem Fahrrad von dort zurück nach Ernstmühl zur Einsatzstelle gefahren). Viel bedeutsamer als der Parkplatz ist für manche das Café der Liebenzeller Mission, das ebenfalls dort zu finden ist und in dem ein würdiger Fahrtenabschluss bei Kaffee und Kuchen zelebriert werden kann.

Paddelt man von Monbachtal aus weiter schließt sich eine reizvolle, gelegentlich spritzige Strecke bis Dillweißenstein an. Diese Strecke wird von drei Wehren unterbrochen. Das Wehr in Unterreichenbach kann bei normalem Wasserstand mit robusten Booten befahren werden, die beiden nachfolgenden wohl nur bei Hochwasser. Am letzten muss es einmal zu einem tragischen Unfall gekommen sein. Nicht nur deshalb sind alle drei Wehre in jedem Fall vor der Befahrung zu besichtigen und abzusichern.

Der Abschnitt zwischen Monbachtal und Dillweißenstein bietet einige Schwallstrecken aber diese Schwälle sind recht flach und entwickeln keine hohen Wellen.

In Dillweißenstein befindet sich die Aussatzstelle rechtsseitig, wo die Boote über eine mit einer Schranke abgesperrte Rampe zu einem Parkplatz hinauf getragen werden müssen.