Whitewater Rescue Technician Sicherheitslehrgang

An zwei Wochenenden Ende Juni und Anfang Juli hatten 20 unserer Übungs- und Fahrtenleiter die Gelegenheit an einem Whitewater Rescue Technician Sicherheitslehrgang bei Neil Newton Taylor teilzunehmen. Wir fuhren also jeweils am Freitagabend nach Landeck, da der Kurs am Samstagmorgen schon früh mit einer theoretischen Einheit anfing. Das war beim zweiten Termin aufgrund des WM-Viertelfinals gegen Frankreich etwas schwierig, so dass es tatsächlich ein Großteil der Gruppe vorzog, am Samstag vor 4:00 morgens in Tübingen loszufahren… Ein echter Fan muss leiden können.

Im Anschluss an den Theorieteil (Sicherheitsausrüstung, Fahrtenplanung etc.) und einem schnellen Mittagessen ging es zum praktischen Teil an die Sanna. Dort konnten wir ein beeindruckendes Spektakel verfolgen, als über 300 Paddlerinnen und Paddler auf einen Startpfiff hin zur Protestfahrt „Rettet die Sanna“ aufbrachen (siehe KanuMagazin und lokale Initiative). Den Nachmittag über sind wir die verschiedenen Wurfsack-Wurftechniken durchgegangen und haben mit verschiedenen Wurfsäcken geworfen, haben WW-Schwimmtechniken und Techniken zur Personenrettung geübt und konnten die Notauslösung unserer Schwimmwesten testen. Dabei hatte natürlich jeder ausreichend Gelegenheit zu schwimmen – bis die Trockenhose ihrem Namen nicht mehr gerecht wurde. Die Erfahrung, vor einem Baum zu hängen, durfte ebenfalls jeder einmal machen. Über den Stamm zu klettern, nachdem man einmal davor hing, hat allerdings kaum einer geschafft. Wer im Anschluss noch Lust, Kraft und warme Finger hatte ist noch die Sanna runter zum Campingplatz gefahren.

Der Sonntag ging wieder früh los. Um 8:00 mussten wir uns schon auf in Richtung Einstieg Imster Schlucht machen. Davor natürlich noch Frühstücken, Paddelsachen zusammen suchen, Zelte einpacken usw. Die zweite Gruppe hatte im Gegensatz zur ersten einen schönen sonnigen Tag erwischt. Da war das Schwimmen im Wuchtwasser des Inns gleich viel angenehmer. Auf der Strecke bis Haiming haben wir immer mal wieder angehalten um verschiedene Dinge zu üben. Für das „real life-Szenario“ am Ende brauchte sich Neil gar nichts mehr ausdenken. Den (unfreiwilligen) Schwimmer gab es zeitlich passend, dazu eine weit auseinander gezogene Gruppe, ideale Voraussetzungen für echtes Retten 🙂

Fazit: Der eine und die andere hat schnell gemerkt was er/sie demnächst öfter mal üben sollte (der Wurfsack sollte den Schwimmer treffen – nicht den Nachbarn am Ufer oder den Baum über uns) und jeder konnte von diesem Wochenende etwas Neues mitnehmen. Der eine mehr, die andere weniger. Aber wie sagte Neil? Das hängt ganz davon ab auf welchem Level man vorher bereits war – irgendwann ist nicht mehr viel Luft nach oben. Es war ein schönes und gleichzeitig ein sehr langes und anstrengendes Wochenende. Wir haben auf jeden Fall viele Ideen für das Freitagstraining und die kommenden Ausfahrten mitgebracht!

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