Binzwagen 26.09.15
Wie auch die Sonne zeigt unsere Energie an diesem Morgen (noch) nicht ihr gewohntes Potenzial. Trotzdem geht es pünktlich um 10 Uhr zu zwölft auf in Richtung Binzwangen an der Donau. Nach dem Aufsammeln einer weiteren Person am Wegesrand und ein paar unfreiwilligen Rundtouren durch die Landschaft der schwäbischen Alb kommen wir doch noch an. Dort treffen wir noch auf einen weiteren Teil der Tübinger Paddelfreunde.
An Langsamkeit kaum zu überbieten schaffen es doch alle irgendwann in ihre Paddelsachen hinein und hoffen insgeheim, man würde an diesem Tag nicht die Notwendigkeit zum Rollen oder Schwimmen haben.
Doch als schließlich alle ihren Buddy gefunden haben und in ihren Booten sitzen, kann niemand umhin, doch ein bisschen gut gelaunt zu sein. Noch etwas steif navigiert man durch das Steinlabyrinth, verursacht durch den regenkargen Sommer.
Ob richtig in eine „Welle“ hineinzufahren oder das hohe g beim Singen zu treffen, jeder findet an diesem Tag die eine oder andere Herausforderung vor.
Das Mittagessen fällt sehr gummibärchenlastig aus. Großes Interesse erwecken auch Katharinas „Kuchen im Glas“ und eine vergessene Gabel.
Nach ein paar weiteren Runden (die Schulter lässt einen schon spüren, wie oft man das Boot schon wieder hoch getragen hat) kommen Zwei überein, dass ihnen der Nervenkitzel an der Ringelrampe nun doch fehlt. Wie lässt sich also die Abfahrt interessanter gestalten?
Inspiriert von den Anfängern der Truppe versuchen die beiden rückwärts die Strecke hinunter zu fahren. Da sich das Ganze doch als kleine Herausforderung zeigt, entscheiden sie sich, dass das Paddel sowieso nur ein lästiger Teil des Equipments ist und lassen sich so mehr oder minder die Strecke hinunter treiben. Durch die Kratzgeräusche der Boote alarmiert versuchen sie die Strecke auf dem Boot liegend hinter sich zu bringen. Von ein paar kleinen Schwimmeinlagen abgesehen scheint das Ganze aber ziemlich gut zu funktionieren.
Schließlich kommen wir zu einem weiteren Punkt auf der heutigen Tagesordnung:
Das Retten und Bergen.
Da kaum einer von uns sich freiwillig ins kalte Wasser fallen lässt, werden wir nach Schwimmwestenfunktionen eingeteilt: die ohne Brustgurt oder gar schon völlig durchnässten, die, die sich in Besitz eines Wurfsacks befinden und die mit Cowtail.
Gesagt (fast) getan: Es dauert einige Zeit, bis sich alle auf ihren Positionen eingefunden haben, sprich einmal quer durch den Fluss gewatet sind.
Die Erste von drei Rettung läuft ziemlich reibungslos ab, auch wenn einige der Wurfsäcke ihr Ziel (deutlich) knapp verfehlen.
Bei Schwimmer Nummer zwei gibt es auch kaum Probleme, das Problem ist mehr das Boot: Erst dümpelt es noch einige Zeit im Kehrwasser (in dem, aufgrund der seltenen Tiefe auf diesem Flussabschnitt, der Schwimmer sein Boot verlassen sollte) bis es am halben Rettungsteam vorbeigeschwommen einige Leute der „Cowtailgruppe“ zwing die Rolle zu üben. Schließlich verfängt sich das Luftsackleere und somit vollgelaufene Boot hinter einem Felsen und lässt sich nur schwerlich mithilfe einer Bandschlinge und dem nächsten (brustgurtlosen) Schwimmer befreien.
Somit lässt sich diese „Rette und Bergeaktion“ weniger als Erfolg beschreiben. Immerhin wissen wir nun, was alles selbst bei geplanter Rettung und Bergung schief gehen kann…
Eine letzte Runde wird im Eiltempo gefahren als schließlich Boote, Paddel (auch die zwei „lästigen“) und Leute auf, hinter und in die Autos gepackt werden.
Müde und zufrieden von dem vergangen Tag kommen wir schließlich (ohne unfreiwillige Umwege) wieder in Tübingen an.
Das Fazit (um es mal wieder mit Hannahs Worten zu sagen): Es war ein wunderschöner Tag voller Paddeln, Essen und Schere- Stein- Papier spielen auf einem Fluss (wenn auch mit ungewöhnlich wenig Wasser) der super zum Paddeln lernen geeignet ist.
Ein Berichtchen von Leoko